Archiv für März, 2009

In Thailand

Mittwoch, März 18th, 2009

16.03. Wieder zurück in BKK.

Bild 001

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Keine Ahnung wie mich dieser lahme Verkehr mal beeindrucken konnte! Ist doch nichts los auf den Fahrbahnen, stehen doch eh meistens alle! Wenn man die Straße überqueren will, muss man nicht mehr nach hinten schauen, jeder fährt auf einer Spur nur in eine Richtung. Langweilig!! Die einseitige Auslastung einer Einbahnstraße würde einem Vietnamesen in der Seele wehtun! In Null Komma nichts kann man doch die Auslastung fast verdoppeln und schwupp hat man wieder eine Zweibahnstraße! Zugegeben, der Grundgedanke einer Einbahnstraße geht ein wenig verloren, aber es peppt den Verkehr etwas auf und macht das Ganze lebendiger! Es hupt hier auch kaum jemand! Am Anfang der Reise war ich noch beeindruckt von meinen Taxifahrer in China, der in 70 Minuten über 50 mal gehupt hatte! Lächerlich! Der Fahrer in Hanoi hatte das noch in Sichtweite des Flughafens erledigt! Ganz andere Liga! Aber nur durch das Hupen funktioniert das Verkehrssystem in Vietnam! Wenn man denn in diesem Zusammenhang von System sprechen möchte! Ich hatte auch immer den Eindruck, dass im allerletzten Moment die meisten Fahrer doch lieber bremsten, bevor sie so’n Rundauge umfahren!

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Nächstes Ziel war Chang Mai im Norden von Thailand! Ist ein nettes Städtchen! Preiswert. Es gibt mehrere ausländische Restaurants!!! Den ersten Tag gab’s ein riesiges Steak beim Iren (Ein paar Tropfen Bier auch!) und am zweiten Eisbein bei den Mädels im Dirndl, in dem die deutschen Frauen ja immer rumlaufen! Hatte schon von Eisbeinen geträumt, von Fleischportionen, die nicht winzig klein geschnitten sind! Das Essen ist in Thailand wirklich nicht schlecht, aber so ein paar deutsche Gerichte fehlen mir doch!!

Die Luft in der Gegend ist noch schlechter als in Peking! Hab die Berge nicht an einem einzigen Tag gesehen! Na ja gut, als ich drauf stand, konnte ich runter zu meinen Füßen schauen und annehmen, dass das ein Berg war! Die Bauern im Goldenen Dreieck verbrennen Dschungel, um Land zu gewinnen! Es sind natürlich immer die Bauern der Nachbarländer! Aber die Feuer waren so dicht an der Bahn, dass man sie gut sehen konnte! Wenn das in Laos gewesen sein sollte, muss es zwei Laos geben, oder wir sind in die falsche Richtung gefahren!! UND Opium wird genauso natürlich nicht mehr angebaut! Das „Vorzeigebäuerlein“ hat aber nur gegrinst, als ich fragte, was er denn jetzt anbauen würde! Die Dolmetscherin hat schnell übernommen und erklärt, was man denn nun alles anbauen könnte!! Teil eines Ausfluges war ein Kurzbesuch in Laos (In dem anderen, in dem es gerade nicht brannte!)! Na ja!! Auf den noch kürzeren Besuch in Birma hab ich dann doch verzichtet. Der Mekong sieht hier genauso lehmig aus wie in Vietnam! Sehr beeindruckt hat mich die Gegend nicht! Es gab überall sehr viel Polizei und Straßensperren, was mein Sicherheitsgefühl nicht wirklich erhöht hat. Thailand ist touristisch sehr gut erschlossen! Hier wird man, wenn man nicht aufpasst, gleich um größere Summen betrogen! Alle wollen nur dein Bestes!! Dein Geld!!

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Um den Touristen wieder ein wenig zu entkommen, hab ich viel rum gefragt und den „Geheimtipp“ Koh Tao (Schildkröteninsel) gefunden! Tauchparadies, kleine Insel, kein Strom!! Das hörte sich doch gut an! Aber die Leute, die ich gefragt hatte, mussten irgendwann vor zehn Jahren hier gewesen sein! Selbst die Schildkröten haben es vorgezogen, sich zu verziehen! Alles voller Touristen, die meisten Preise sind abgesprochen und entsprechend hoch! Man ist auf die paar Läden angewiesen und das wissen die Verkäufer auch! Hier kann man mal Urlaub von der viel gepriesenen thailändischen Höflichkeit machen!

Die Tauchreviere sind aber wirklich schön! Es ist Whaleshark- Saison!! Bis jetzt haben wir aber noch keinen gesehen. Über die Sicherheitsstandards beim Tauchen kann ich erst etwas sagen, wenn ich irgendwelche entdeckt habe!! Das Motto ist, „Little bubble- little trouble, big bubble – big trouble“!

Saigon

Freitag, März 6th, 2009

22.02. Die angeblich westlichste Stadt Vietnams ist HCMC oder Saigon. Den Leuten hier ist es egal. Sie benutzen beide Ausdrücke. Hatte wieder eine abenteuerlich Anreise!! Nhan (Ein Bekannter aus dem Zug nach Nha Trang.) hatte mich eingeladen und gleich gesagt, dass er mich lieber selbst vom Bahnhof abholt! Da der Zug recht spät ankam und ich ihm nicht den Sonntag verderben wollte und schließlich schon schwierigere Ankünfte bewältigt hatte, versuchte ich es allein! Hat ja bislang immer geklappt. Mein Sitznachbar aus dem Zug passte auf, dass ich das richtige Taxi nahm! (Die können Englisch und sind ehrlich!!) Also: ich eingestiegen, der Fahrer fragt etwas, kann nur heißen: „Wohin wollen Sie?“ – vietnamesisch ist einfach!! Ich: „To a cheap hotel, please!“ „??????????“ Englisch scheint schwieriger. Ich: „Any hotel, not so expensive, please“ „??????????“ Er reicht mir seinen Notizblock! Na, vielleicht kann er auch nicht hören, schreib es ihm halt auf! Gesagt, getan! „????????“ gefolgt von einem Redeschwall! Nun sind wir beide etwas ratlos! MMMMHHHHH! Der Obertaxifahrer und Einweiser kommt! „Where do you want to go?“ Sehr gut! „I’m looking for a cheap hotel!“ AAAHHHH! Kurze Rede auf vietnamesisch! „OK?“ „OK!“ Alles klar! Los geht es. Wir fahren durch die Stadt, der Verkehr ist ähnlich wie in Hanoi! Nhan kann vergessen, dass ich hier mit seinem Moped fahre! Dort wäre ein billiges Hotel gewesen, dort auch!! Aber mein Fahrer fährt zielstrebig weiter. Er hält an und lächelt!! „Hotel!!“ Links- Hyatt, rechts- Sheraton und Marriott!!

In der Tat, das sind Hotels! Ich versuche es nochmal! „No, these are expensive hotels! I need a cheap one!“ „Ahhhh, cheap hotel!“ Na, endlich!! Er lächelt und reicht mir sein Handy. „Telephone Cheap Hotel!“ Ruhig bleiben! Geschult wie ich bin, bei Verständnisschwierigkeiten – Methodenwechsel, vielleicht ist er eher der mathematisch-visuelle Typ. Versuch es mit Zahlen!!!! Gut! Ich nehme seinen Block und schreibe auf: These hotels cost 1.500.000 Dong (Ich zeige auf’s Sheraton)!!! I need a hotel for 150.000 (Ich zeige auf mich)! Jetzt hab ich ihn total verwirrt! Der Blick, den er mir zuwirft, bedeutet, deutsches Fragewort mit H!! Den kenn ich! HHHHHHHHHHhh?!?!? Ok, die Zahlen sind zu groß! Versuch es mit Dollar! „10 DOLLAR hotel!! Cheap!“ „AAHHH, Cheap Hotel!“ Meine Freude hält sich in Grenzen, soweit waren wir schon mal! Er nimmt das Funkgerät und berät sich mit einer Dame. Ich verstehe nur „cheap hotel und computer“ Mmmhhhh, das muss nichts Schlechtes heißen. Pause- Wir warten. Antwort aus dem Lautsprecher: „No Cheap Hotel!“ Offensichtlich gibt es kein Hotel in Saigon, das „Cheap“ heißt! OK! Methodenwechsel! Ich steig aus und frag den Türsteher des Royal Rex. „Yes, no problem: If you take my taxi driver, I’ll tell you where to go, OK?!“ So weit kommt es noch! Mein Taxifahrer hat mir bislang noch nicht sehr viel Freude bereitet, aber ich lass mich doch nicht erpressen! Aus Prinzip schon nicht!!! Also geh ich zur Rezeption! Als er das sieht, sagt der Türsteher schnell etwas zu meinem Fahrer und dieser strahlt! „OK!! Cheap Hotel“ Wir zurück ins Auto und los. Nach zwei- drei Minuten wieder ein Halt! Er reicht mir sein Handy und … „Telephone Cheap Hotel.“ Nun muss ich mich doch am Sitz festhalten! Hab wohl auch etwas böse geguckt! Kurz entschlossen fahren wir zur Taxizentrale! Ein Jugendlicher erwartet uns und läßt sich das Problem erklären, schaut auf meine Rucksäcke, auf mich, auf unseren Schriftwechsel und lacht!!!! Er sagt irgendetwas nicht Nettes zum Fahrer und ab geht’s zu einem cheap hotel!! Jetzt brauch ich einen Drink! Wenn ich den Weg zu meinem Drink auch so ausführlich erzählen wollte, bräuchte ich noch zwei Seiten mehr! So weit zum Thema westlichste Stadt!!

Am nächsten Tag hat Nhan das Kommando übernommen! Hab jetzt ein gutes und noch billigeres Hotel und kenne neben seiner Frau und ein paar Freunden auch viele tolle gastronomische Einrichtungen, die ich allein nie gefunden hätte! In meinem Viertel bin ich weit und breit der einzige Tourist! Das beste Essen gibt es an den Garküchen am Straßenrand!!
Vorgestern waren wir angeln! Ganz neue Qualitäten! Restaurant „Seagames“: „Angeln sie von ihrem Tisch aus!!“ Der Renner!! Angelrute und Köder (Wurm) hatten wir schon auf dem Hinweg besorgt (rund einen Euro) Leider haben wir nichts gefangen. Nicht mal der Sportfreund (Chef des Restaurants) mit ner ganzen Banane als Köder!! Auch dass der Angelnachbar uns von seinen Köderkakerlaken abgegeben hat, beeindruckte die Fische nicht. War aber ein toller Sonnenuntergang am Saigonfluss. (Bild)
Mein Ausflug ins Mekongdelta war OK! Ein wenig sehr touristisch, dafür billig! Interessante Früchte probiert und Handy verloren – sind die wichtigsten Fakten! Der Mekong selbst ist eigentlich nur ne grau-braune Brühe! Die Fahrt durch die kleinen Nebenarme war schön! (Bild)
Saigon war ein sehr angenehmer Abschluss der Vietnamtour.