Archiv für Oktober, 2008

Ankunft in Australien

Freitag, Oktober 31st, 2008
Bild 961

Bild 961

30.10.08 Endlich in Australien! Und schon hab ich meinen ersten Barrakuda gefangen und nicht nur den!! Heute war ich auf dem Indischen Ozean angeln. Die anderen beiden hatten abgesagt. „Schade, schade!!“ So, war ich allein mit dem Bootsführer (961) und der rasenden Nussschale. Eine interessante Lehrveranstaltung zum Thema, welche Fische beißen unter Berücksichtigung der Gezeiten, wann und wo. Es war herrlich! Prima Wetter und durchaus dekorative Fische.

Bild 945

Bild 945

(945) Man beachte den „leichten“ Überbiss!! Baden streng verboten!! Wenn man den Erzählungen glaubt, kann man froh sein, wenn man die Hand unverletzt wieder aus dem Wasser ziehen kann. Haie und Delphine gesehen!

(944) Ist gar nicht so einfach, gleichzeitig zu angeln und zu fotografieren. Hab mir vorgenommen, mal wieder Vokabeln zu lernen.

Bild 944

Bild 944

Kannte kaum einen Fisch mit Namen. Wie man sieht, braucht man das ja doch immer wieder mal. Der ältere Herr war sehr beeindruckt von meinem Namen. Die ganze Zeit, Orni hier und da, aber immer noch besser als die Chinesen, die hatten das ja gar nicht hinbekommen. Dort war ich Agle oder Allan.
Den Tag davor war ich im Litchfield Nationalpark. Ich verspreche hoch und heilig; ich werde in keinem Fluss baden!!!

Bild 897

Bild 897

(897) Das ist keine Bootsverlängerung!!! Ich dachte immer, das wäre ein Witz mit den „wilden“ Crocs!! Da standen nirgends Warnhinweise!! Wir sind da mitten durchgefahren! „Halten sie bitte nicht die Hände über die Reling!“

(903) So richtig konnte ich nicht über den Witz des Guides lachen. Als eine Mitreisende nach den Lifejackets fragte, sagte er: “The last thing you’ll need after falling into the river is a lifejacket to float around!!“ Die Crocs würden ja auch Blähungen kriegen.

Bild 903

Bild 903

Ansonsten ist es angenehm warm. 35-36 Grad. Aber nicht so feucht wie in Singapore. Wir haben doch in der Schule gelernt, wenn auf der Nordhalbkugel Herbst ist, ist auf der Südhalbkugel Frühling!?! Aber wenn der Frühling hier nicht ein paar ganz tolle Tricks drauf hat, würde ich Herbst zu dieser Jahreszeit sagen. Bunte Blätter, die von den Bäumen fallen und reife Mangos!!! Egal, hier ist alles ein wenig anders. Auf dem Trip in den NP hab ich die Aussis gefragt, warum wir noch keine Kängurus gesehen haben. Da haben die mich ausgelacht! „Vielleicht hat die noch keiner rausgelassen!“ „Stupid, hier gibt’s doch keine Kängurus!!!“ Wie konnte ich auf so eine Idee kommen. Wer würde auch Australien mit den hopsenden Dingern in Verbindung bringen.

In Singapur

Freitag, Oktober 24th, 2008
Bild Trans

Bild Trans

19.10. Kam nicht! Hab keinen, der vielen Menschen getroffen, die hier angeblich Englisch können. Doch, den Fahrkartenkontrolleur! Musste prompt nachzahlen! Der Trick hat sonst immer geklappt, aber gerade in dem Moment treff ich den einzigen englisch sprechenden Mitarbeiter der Shanghaier U-Bahn. Typisch!
Der Reiseführer hatte recht, die Sehenswürdigkeiten sind locker an einem Tag erledigt. Ein Glück, dass durch die Jangtsefahrt der Aufenthalt hier auf zwei Tage zusammengeschrumpft ist! Alles ziemlich teuer, wieder massenhaft Menschen! Morgen noch der Transrapid. Glaub nicht, dass Shanghai und ich uns wiedersehen!

Bild Pearl

Bild Pearl

Hab heute erstmalig meine Homepage gesehen! (Big hand – Olaf!!) War in China immer blockiert! Die anscheinend subversiven Beiträge mussten immer über verworrene Pfade „geschmuggelt“ werden. 😉
24.10. Kann jetzt sagen, dass ich mal schneller gefahren bin als 400 km/h! (Transrapid) War halt wie Zugfahren. Ansonsten ist nur noch der Pearltower erwähnenswert. Tolle Aussicht auf die Stadt. Musste natürlich ganz nach oben. War Quatsch. Eine Perle weiter unter sieht man genauso viel, braucht aber nicht zu warten. (Pearltower)

Bild Sin

Bild Sin

Bin in Singapur. Flug war wieder toll. Cathy ist jetzt offiziell meine Lieblingsairline!
Singapur ist richtig grün und voller Blumen, wobei grün nicht nur als Synonym für Pflanzen steht, sondern auch für deren Farbe! Wenn man in Peking gesagt hat, man fährt ins Grüne, meinte man eigentlich, man fährt ins Graue.
Hier ist der Dschungel überall gegenwärtig. Kaum macht man ein paar Schritte von den Straßen weg, ist man von der Geräuschkulisse des Dschungels umgeben. Übrigens prima Trainingsmöglichkeit, wenn man sich auf seinen Tinnitus vorbereiten will! Irgendwas piept und pfeift immer.

Bild Such den weißen Hasen

Bild Such den weißen Hasen

Gestern bin ich auf Nachtsafari gewesen. So richtig dschungeltauglich bin ich noch nicht. Hab die Tiere meist immer erst gesehen, wenn ich fast über sie gestolpert bin! War aber ein prima Erlebnis. Habt ihr gewusst, dass im Dschungel auch Herbst ist?!? Gut, es fallen nicht alle Blätter ab, würde auch komisch aussehen, aber ein paar schon. Nächstes Mal denke ich an die Plasteaugen!! Mit der Brille steht man häufig im Nebel!!
Hier regnet es viel. Macht aber gar nichts, denn ich bin wegen der hohen Luftfeuchtigkeit sowieso immer pitschnass. Es ist vier bis fünf Grad kälter als in HKG, na sagen wir weniger heiß! Als ich am ersten Tag zum Festungshügel hinaufgeklettert bin, war ich oben nasser als morgens unter der Dusche!! Aber morgen sollen es keine 30 Grad werden! (In Darwin sind’s 35!!)
Preislich gesehen, geht hier wieder der Ernst des Lebens los! So wie in Peking an meiner Stammgarküche – Zwei Bier (0,64 l) + zwei Fleischspieße + eine Schale gebratene Nudeln mit Schweinefleisch = € 1,80 kann ich hier vergessen! Numerisch sind die Preise wie in Hongkong. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man bei den 5 $ für ne Flasche, sagen wir Limonade, durch zehn oder nur durch zwei teilt.
Singapur ist irgendwie komisch! Drogen schmuggeln – Kopf ab! Übern falschen Zaun klettern – Kopf ab! Man traut sich gar nicht mehr bei Rot über die Straße! Interessante Sache!! Man könnte über die Rolle der Strafen philosophieren!
Es ist alles geordneter als in China, aber ein richtiges Völkergemisch. Und erst die vielen Küchen, die die mitbringen! Man weiß gar nicht, was man zu erst probieren soll! Vor der Safari hab ich mir ein großes Buffet gegönnt! Ich glaub, ich hab alles mal probiert! Aber kennt ihr das auch, man kann sooft am Buffet entlang patrouillieren wie man will, beim Hinsetzen sieht man dann doch wieder jemanden, der etwas auf dem Teller hat, was man nicht gesehen hatte!
Heute wollte ich mal ans Meer. Ist mir nicht gelungen und das bei ner Insel! Immer nur Zäune und Mauern. Bin mir ziemlich sicher, dass die Piraten hier unten sich nicht in Singapur aufhalten. Oder zumindest fahren die dann nicht mit der U-Bahn zur Arbeit! Dachte, wenn eine Station „Marina Bay“ heißt, sollte das klappen. Hab aber weder die Marina noch die Bay gesehen. Na vielleicht ist es ja auch ein Frauenname!

Traumschiff

Freitag, Oktober 17th, 2008

12.10.2008 Wieder mal Nachtfahrt. Glücklicherweise war der Zug nicht annähernd voll. Es sprach zwar keiner Englisch aber die Wagonchefin konnte etwas Russisch. Hab ne Weile gebraucht, um auf godu, familja, gorod usw. zu reagieren, da ich völlig auf Englisch fixiert war.

extra für Robert 1

extra für Robert 1

extra für Robert 2

extra für Robert 2

Die Ankunft in Chongqing oder auch Tschungking oder auch noch anders war wieder mal spannend. Hatte natürlich nicht daran gedacht, mir was auf Chinesisch aufschreiben zu lassen. Also erst mal ein Taxi gesucht! Ich hatte noch gar nicht meine „Ich brauch Hilfe“ Miene aufgesetzt, da fragten mich zwei Leute irgendwas. In Nullkommanichts war ich wieder umringt und alle redeten auf mich ein. Green Vogue Hotel ist ja einfach!! Irrtum, meine Reservierung war natürlich in Englisch. Das machte aber nichts, denn sie hielten den Zettel sowieso falsch rum. Große Beratung! Ich konnte nicht wirklich daran teilnehmen. Einem meiner Berater fielen die Nummern auf der Reservierung auf. Na klar, anrufen! Ich sofort die Nummer gewählt, bekomme auch ne Verbindung, „Do you speak Englisch?“ „No“ Tja, das war’s wohl! Aber einer „meiner“ Chinesen nimmt mir das Handy weg und unterhält sich mit der Dame. (Vodafone wird sich gefreut haben.) Aber Chinesisch scheint auch für Muttersprachler schwieriger zu sein, als gedacht!! Irgendwas stimmt nicht! Nach einer kurzen, sehr lauten Verständigung der versammelten Gemeinde schrien alle auf den armen Mann ein!!! Schwer entschlossen nahm er meinen kleinen Rucksack und ging los! ??????? Ich hinterher. Wir kamen zu einem Auto. Eigentlich sah es eher aus wie eine Probepackung eines Vans. Als ich mit meinem Gepäck einstieg, war es schon gut voll. Aber die anderen 2,5 passten auch noch irgendwie rein. Nächstes Telefongespräch. Auf meinen Blick, nur eine Geste, die heißen könnte „Alles klar, kein Problem“. Wir mussten noch dreimal telefonieren bevor wir am Hotel ankamen! (Ich glaube, diesen Monat bin ich Lieblingskunde bei D2.) Wohlgemerkt, das erste Hotel, indem wirklich niemand Englisch sprach. Das sah nicht gut aus für meine Yangtzitour (oder auch Yangtze, Changjiang …) Kein Reisebüromitarbeiter, Kellner, Manager… keiner!
Aber es ging!! Es hat geklappt!! Die Organisation war so etwas wie das Reiseabitur! Stellt mal pantomimisch dar, „Habe ich ein Fax bekommen“! Alle fanden es völlig abartig am selben Tag noch eine Kreuzfahrt zu bekommen. Ich bin ziemlich sicher, dass der nette Herr mich mit seinem „Super- Sonder- Lastminute- Angebot“ über den Tisch gezogen hat. Egal, es hat geklappt und ich habe auch noch weniger gezahlt als die anderen.

Bild Schiff

Bild Schiff

Man hat „endlich“ mal wieder Deutsche getroffen. „Mein Schrank ist zu klein!“ „Auf der Aida war alles viel schöner!“ „Der Teppich muss doch turnusmäßig gewechselt werden!“ Ach ja, das hat mir gefehlt!! Die lieben Landsleute, die das Deutschlandbild im Ausland prägen. Aber die chinesischen Angestellten auf dem Dampfer sind auch nicht besser! Ich hatte mich noch gar nicht richtig eingerichtet, als ich das erste Mal um Trinkgeld gebeten wurde! Das war mir auf der ganzen Reise noch nicht passiert!! Keiner hat irgendwo Trinkgeld verlangt! Allerdings verwechselte die Gute den Gebrauch von get: „Chinese people like to get you a present!“ Als ich erfreut lächelnd die Hand aufhielt, war sie ganz verwirrt und verschwand! Aber das scheint hier das Konzept zu sein! Die meisten sprechen nur fünf bis sechs Sätze Englisch!

Bild Cruise

Bild Cruise

Ich kam relativ früh auf dem Schiff an und habe sechs Stunden zu früh eingecheckt. „Kein Problem.“ So hatte ich Zeit, mich umzusehen. Alles ist bis zu zehn mal so teuer, wie an Land. Da ich nun relativ viel mit „Rechenlehrern“ rumhänge! (Gute Besserung Axel!!) habe ich sofort ein großes Einsparpotenzial erkannt!! Bei einem durchschnittlichen täglichen Bierverbrauch von 2-4 Flaschen würde sich ein Spaziergang zum nächsten Supermarkt deutlich entlastend auf die Reisekasse auswirken. Trotz der 20 Cent für die Seilbahn.
Am letzten Tag gab es sogar für jeden Gast ein Rundschreiben. Die Schiffsführung empfahl 30 Dollar als Trinkgeld!!

Bild Boot

Bild Boot

Egal!! Es hat sich gelohnt! Fantastisch! Schöner, als ich je gedacht habe!
Der zweite Tag war am besten. Wir wurden ausgeschifft und in Ruderkähnen durch die Landschaft gerudert! Einfach herrlich!! So etwas habe ich noch nie erlebt!! Die Schluchten sind einmalig!! Ich freu mich schon auf den Mekong und die Ha Long Bucht.
Der „Three Gorges Dam“ ist riesig. Entsprechend groß sind auch die dazugehörigen Schleusen. Sechs große Schiffe passen in eine Kammer! Ein Schiffshebekombinat.
Die Zugfahrt war etwas eigenartig. Eigentlich die geringste Entfernung, aber der Zug braucht 24 Stunden. Kam mir ganz recht, so konnte ich mal wieder richtig ausschlafen! Auf dem Dampfer mussten wir schon um !!!sieben!!! (Ihr habt richtig gehört!!) aufstehen! Einmal sogar schon um halb! Stress pur. 😉
Musste mit der Klimaanlage der Chinesischen Bahn kämpfen. Misstrauisch wurde ich, als ich merkte, dass sie nicht auf den Regler reagierte. Gut, dass mich keiner sah, denn der Schalter war für das defekte Radio und hatte so nicht direkt mit der Klimatechnik zu tun. Es wurde immer kälter. Da sich auch immer mehr Chinesen beschwerten und das Abschalten offensichtlich nicht möglich war, reagierte das Zugpersonal prompt und öffnete die Abteiltüren und Fenster. Nun fühlte sich die Klimaanlage erstrecht herausgefordert und gab so richtig Gas. Da ich allein in meinem Abteil war, habe ich mich zurückgezogen, um unabhängige Verhandlungen aufzunehmen. Schließlich habe ich Zugfahrerfahrung aus Russland. Die Klimaanlage ließ sich aber auf keinen Kompromiss ein und so habe ich ihr einfach zwei Decken in den eisigen Schlund gesteckt und mich mit Arlo Guthrie im Ohr schlafen gelegt.
Shanghai hat mich noch nicht überzeugt. Kann ja noch kommen.

In Xian

Samstag, Oktober 11th, 2008

10.10.08 Letzter Tag in Xian. Reisegruppe war noch kleiner. Französisch- englisches Ehepaar mit erwachsener Tochter und ich. Banpo Museum, Terrakotta Armee und Wildganspagode standen vorgestern auf dem Programm. Punkte eins und drei hätte man weglassen können. Die Soldaten waren cool. Wir haben uns vorher noch die Herstellung der Figuren angeschaut. Einige sind so groß wie ich. Weiterhin ermöglichte mir der Ausflug, meine Kenntnisse im Bereich der Jade- und Seidenproduktion zu festigen.

Den folgenden Tag hatte ich mir für die Organisation des Yangtze Trips und den Kauf des Bahntickets freigelassen. Konnte ja kaum damit rechnen, dass ich wieder jemanden treffe, der mir hilft!! Yangtze war schnell abgehandelt, das muss man bei der jeweiligen Firma in Chongqing machen. Länger hat das Fahrscheinkaufen auch nicht gedauert. An der Rezeption habe ich mir wieder aufschreiben lassen, wann, wohin und wie ich fahren will. Diesmal war ein Schalter in der Wand einer Bank für Fahrkarten verantwortlich. Eigentlich Quatsch, aber optimistisch, wie ich nun mal bin, frage ich, ob sie Englisch spricht. Und sie sagt: „Of course!“ Hab gleich Schlafwagen genommen.

Einen kulinarischen Genuss hielt Xian noch bereit! Richtig Hunger hatte ich eigentlich nicht, aber regelmäßiges Essen ist wichtig! Also rein in das Restaurant mit der charmant lächelnden Dame. Hier wurde ich nun Opfer eines eklatanten Aktes der Fremdenfeindlichkeit oder des Sexismus!! Ich glaube, es ging eher gegen Männer! Alle durften allein an ihren Tischen kochen – nur ich nicht! Es war ein Hot-Pot Restaurant! Es war wirklich alles hot, von der Kellnerin angefangen. Zwei Töpfe mit Brühe in der Mitte. Die eine scharf, die andere sehr scharf! Von wegen Jing und Jang. Daneben standen eine Schale mit extra scharfer Gewürzsoße und circa 12 Teller mit wohlschmeckenden Zutaten. Etwas über sechzig Minuten hat die Gute jetzt für mich gekocht. Immer wenn sie kurz weg war, um Nachschub zu holen, hab ich mich selbst auf die Jagd nach den leckeren Fischbällchen in der Brühe gemacht. Aber jedes Mal, wenn eine Kellnerin das gesehen hat, kam sie und hat sie mir rausgefischt. Als wenn ich nicht selbst auf die Idee gekommen wäre, dass man auch ne Kelle dafür nehmen kann. Aber mit den Stäbchen macht es viel mehr Spaß!!

Übrigens in Xian will niemand Trinkgeld!! Die Taxifahrer runden ab. Sogar die nette Kellnerin brachte mir das liegen gelassene Geld hinterher! Dabei waren doch 10 % nun so nicht schlecht, oder!?!

Jing&Jang

Jing&Jang

Tolle Stadtmauer

Tolle Stadtmauer

Abschied von Peking

Donnerstag, Oktober 9th, 2008
Bild Mimu

Bild Mimu

5. Von meinen Erfahrungen geleitet, entschied ich mich am nächsten Tag das Kriegsmuseum zu besuchen, denn dort werden ja wohl nicht so viele Leute hinpilgern!?! Falsch!! Es half auch nicht, dass ich zur Öffnung dort war. Wieder Massen!!! Hab auf den Hacken kehrtgemacht!! Wenn das so weiter ging, konnte ich Peking total knicken!!

— Aber wenn man die Umstände nicht ändern kann, muss man halt seine Einstellung ändern!! Also hab ich mich zu einem Zaun durchgedrängelt, bin in mich gegangen und hab meine Einstellung geändert!!!

Irgendwie muss man halt mit den Massen klarkommen!!

Bild Hummer

Bild Hummer

Wieder zurück zum Museum und munter angestellt!! Wurde sofort belohnt, denn Eintritt war kostenlos, musste nur den Ausweis zeigen. Den konnte der bestimmt nicht lesen!!! Hat sich wirklich gelohnt!! Sehr umfassende Sammlungen. Leider nicht oder sehr oberflächlich beschriftet. Jetzt weiß ich auch, woher die Amis die Idee mit dem Hummer hatten!! (Bild Hummer)
Von meiner neuen guten Stimmung geleitet, buchte ich gleich noch einen Trip zur Mauer. Hab ein wenig mehr Geld ausgegeben, um an eine nicht so touristisch erschlossene Stelle zukommen. Und siehe da, am nächsten Tag erstmalig klarer blauer Himmel nirgendwo Smog!! Kleine Gruppe, zwei Iren aus Shanghai, zwei Portugiesen aus Macao und eine deutsche Familie aus Xi’an, meiner nächsten Station!! Die Deutschen haben mich eingeladen, sie zu besuchen.

Bild Mauer

Bild Mauer

War ein richtig schöner Ausflug!! Tolle Sicht!! (Bild Mauer) Auf dem Rückweg haben wir noch die Minggräber, eine Jademanufaktur und eine Seidenfabrik gesehen.

Zum Abendbrot wollte ich mal wieder zu Mc D. Einfach etwas essen, das man kennt! War schon misstrauisch, als mir von einer Angestellten die Tür aufgehalten und ich platziert wurde! Also wieder auf zwei Sachen der Speisekarte getippt. War bei Mr. Lee, The Noodle King gelandet. Hat eine ähnliche Aufmachung. Es gab Nudelsuppe mit Rindfleisch und Pansen.

Bild Maoschlange

Bild Maoschlange

Meine Versuche Mao zu besuchen, sind gescheitert. (Bild Maoschlange) Werde ich Montag noch mal versuchen!! Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Pekingente und mein Plan für Peking ist erfüllt!!

07.10.2009 Ich glaub, es ist Dienstag!? Bin In Xian angekommen. Dauerregen! Kann also in Ruhe die Post erledigen. Auf dem Bahnhof greif ich mir ein Taxi, frag, ob er weiß, wo mein Hotel ist. Er nickt heftig und es geht los! Erste Station ist ein Verkehr regelnder Verkehrspolizist mitten auf der Kreuzung. Angehalten und gefragt. Der steckt seinen Kopf ins Auto schaut mich an und fragt etwas. Ich Schulter gezuckt und „City Hotel?“ gefragt?? Lange Antwort und mit den Händen gefuchtelt! MMHHH! Dann: „Address!“ . Toll! Ich auf der Kreuzung (zwei sechsspurige Straßen) raus! Kofferraum auf, Buchung geholt! Natürlich nur lateinisch geschrieben. MMMMHHHH! Langer Vortrag! Sie einigen sich auf etwas und wieder los. Ein riesiges modernes Hotel in bester Lage angesteuert. Ich war angenehm überrascht!! War natürlich nicht meins! Der Fahrer raus und deutet mir an, nicht wegzulaufen! Gut! Ich warte. 2 Minuten, 10!!! MMMHHH! Er kommt strahlend zurück und weiter geht es. Telefon raus und Nummer eingetippt. Längeres Gespräch! Einen Triumph im Blick reicht er mir sein Handy! – ????? Was soll ich damit???? Langer Vortrag! Egal! Nimm es und laber los! Aaaaahhhhhh! Mein Hotel!! Jetzt schnell gefragt, ob sie ihm noch mal erklären kann, wo das Hotel ist! Handy zurück. Alles klar! Alle sind zufrieden. Straße hoch! Verwirrter Blick!! Straße wieder runter! Wieder hoch! Nächster Anruf! Aufatmen und Straße wieder runter und schon steh ich vor meinem Hotel! Fertig! Irgendwie geht’s immer. Hab sogar Preisnachlass bekommen!

Der Abschied von Beijing war versöhnlich. Strahlendblauer Himmel und wieder kein Smog.

Bild Ente

Bild Ente

Pekingente muss ich nicht wieder haben! Die Show war ganz nett. Der Koch kommt mit dem sehr dekorativen rötlichen Vogel an den Tisch, schneidet kleine Stücke ab und fragt, ob man die Knochen der Ente mitnehmen will. Ich wollte nicht. Es war alles ziemlich fett. Und der Geschmack!?! Ich hab die Obsthölzer nicht rausgeschmeckt, mit denen der Vogel geröstet wurde!! (Bild Ente) Die besondere Delikatesse Kopf habe ich eher alibiweise probiert. Erstmalig haben meine Fertigkeiten im Umgang mit den Essstäbchen nicht ausgereicht. Aber das Einwickeln der Entenstücke erfordert doch ein wenig mehr Übung. Zu meiner Verteidigung sei aber erwähnt, dass auch viele Chinesen das mit den Händen gemacht haben!

Aber der Besuch dieses vielfach gerühmten Restaurants hat mich auf eine tolle Idee gebracht! Ich sollte berufliche Veränderungen ernsthafter in Erwägung ziehen! Es ist ja recht offensichtlich, dass aus meinem Körper mehr rauszuholen ist. Eine Karriere als Model erscheint mir als äußerst erstrebenswert! In Peking könnte ich locker meine Yuan verdienen, so wie ich hier angestarrt werde! Sonst warten die Leute immer bis man vor der Attraktion steht und fragen dann, ob sie sich mit mir fotografieren lassen können! Diesmal musste es schon im Restaurant sein!! Manchmal hat man den Eindruck, dass ich die erste Langnase bin, die sie in ihrem Leben gesehen haben. Als wenn sie gehört hätten, dass es so was gibt, aber so eine riesige Erscheinung doch eher erstaunlich ist.

Für Chairman Mao hatte ich nächsten Tag vier Stunden eingeplant. Aber in knapp 20 Minuten war ich mit allem durch! 10 Euro, dass der nicht echt ist!! War gar keine Schlange vor dem Eingang. (höchstens 200-300 Leutchen) Dafür wurde ich richtig kontrolliert (dreimal)! Man durfte nicht stehen bleiben. Für viele Chinesen scheint es immer noch ein bewegender Moment in ihrem Leben zu sein, wenn sie den Gründer ihrer Republik sehen.

Inspiriert durch die fehlenden Menschen vor dem Mausoleum, bin ich noch einmal in die Verbotene Stadt gegangen. Dieses Mal war’s toll! So hatte ich es mir vorgestellt! Jetzt konnte man den Atem der Geschichte spüren! Letzte Woche waren es eher menschliche Ausdünstungen!

Bild Zug

Bild Zug

Auf der Zugfahrt nach Xian habe ich bedauerlicherweise wenig Härte gezeigt!! Der Zug war überbucht. Ich hätte die Nachtfahrt (13 Stunden) aus Mangel an Ablagefläche mit der Kraxe im Arm sitzend, umgeben von heimkehrender, stehender und sitzender, angetrunkener Landbevölkerung verbringen müssen. So habe ich den Joker „Dekadenter Kapitalist“ gezogen und mich für 25 Euro ins Schlafwagenabteil eingekauft. Viermannabteil. Ein pensionierter Raketentechniker und natürlich – – – ein Lehrerehepaar aus Xian. (Bild Zug) War ein recht aufschlussreicher Abend. Schade, dass unserer Konversation durch etwas eingeschränkte Englischkenntnisse so enge Grenzen gesetzt waren.

Hab geträumt, dass ich mein Buch im Zug vergesse und nicht mehr rausfinde, wie „Kennedys Hirn“ ausgeht! Keine Ahnung, wie ich das Problem im Traum gelöst habe, aber ich werde übermorgen mal beim Fundbüro des Bahnhofs vorbeischauen!!

Morgen geht es zur Terrakotta Armee.

Ankunft in Peking

Mittwoch, Oktober 1st, 2008

4. Gerade in Peking eingecheckt!!!! Ein richtiges Hotel!!!! Mit Rezeption, Restaurant, Frühstück für einen Euro!!! Täglich neue Zahnbürste, neuen Kamm, zwei neue Kondome! Wasserkocher! Riesige Zimmer!!! In meins würden glatt die drei anderen passen!!! Hergefunden hätte ich alleine nicht, dass steht fest!! Aber ich hatte wieder mal ein wenig Glück!!! Auf dem Flug – Cathay Pacific tiptop, bester Flug bislang, das nenne ich Beinfreiheit (Bild Beinfreiheit)

bildbeinfreiheit

Bild Beinfreiheit

– fiel mir mit Schrecken ein, dass ich gar nicht nachgeschaut hatte, wie ich zum Hotel komme!!! Aber egal ich geh zum Infoschalter und frage eines der netten Mädchen! Sie bringt mich zur Hotelreservierung und die findet mein Hotel nach längerem Suchen!! Da war ich schon wieder misstrauisch!! Mir war schon bewusst, dass ich nicht die Topadresse gewählt hatte, aber ihr Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht, als sie es fand!! Ich fragte nach dem Weg, sie sagte: „difficult, very difficult!“ Ich solle doch lieber ein Taxi nehmen, oder ihr Auto!?!?! Taxi war mir schon klar, es war nach acht und stockdunkel!! Aber was meinte sie mit ihrem süßen Lächeln und ihrem Auto!!! Es wäre nur 5-6 Dollar teurer als ein Taxi!! Jetzt muss ich ziemlich blöd geguckt haben – wollte sie mir nen Mietwagen andrehen oder ihren eigenen!?!? – Nichts ist schöner als in einer fremden Großstadt, mit nem gemieteten Wagen, allein, im Dunkeln durch die Gegend zu fahren!!! Aber sie lächelte wieder und sagte: “We have a driver!!!“ Also schlug ich ein und dann fast hin, als ich „ihr Auto“ sah!! A8, getönte Scheiben, Chauffeur in Uniform, „Welcome, Sir! I hope you had a pleasant flight, Sir!“

Fast wie zuhause!! Oh, Gott, wenn das so’ne Bruchbude ist wie in HKG??? Und ich fahr dort mit ner Limo vor!! Aber es ist alles klar gegangen! Die Gegend wirkt ein wenig finster, aber das ist nachts ja nicht sooo ungewöhnlich! Morgen sehen wir weiter!! Hotel ist jedenfalls prima!!!!

5. Erster und zweiter Tag in Peking sind vorbei!! Nach dem ersten wäre ich am liebsten wieder abgehauen!! Aber man gewöhnt sich auch im hohen Alter noch schnell an extrem neue Umstände. Wer ist aber auch so selten dämlich und fliegt zum Nationalfeiertag nach Peking. Das ganze Land hat eine Woche Urlaub!!! 1,3 Mrd.!!!! Wenn nur jeder 100. auf die Idee kommt Nationale Sehenswürdigkeiten zu besuchen, wird es doch etwas voller auf den Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen!! Deswegen, am 30. September noch schnell alles erledigen und fix in die Verbotene Stadt!! Das Wichtigste war das Zugticket am 4. nach Xi’an!! Aber jetzt ging’s los!! Es nützte mir nicht viel, dass die Mädels vom Hotel auf chinesisch aufgeschrieben hatten, was ich will, denn ein, zwei Leute waren außer mir noch auf die Idee gekommen zu verreisen!! (Bild Bahn)

BildBahn

Bild Bahn

Vor Schalter 87 (siebenundachtzig) wie vor den anderen 86 standen 50- 60 Leute!! Aber wieder mal kam mir der Zufall zu Hilfe! Ich ignorierte das Problem und wollte in die Verbotene Stadt!! Nun muss man zur Erklärung sagen, dass die Chinesen sehr geschäftig wirken aber sehr freundlich und hilfsbereit sind! (zumindest die jüngeren) Ich war gerade aus der U-Bahn gestiegen und wollte die Richtung checken. Also Stadtplan raus und geguckt! „Can we help you??“ Zwei Kunststudenten im Abschlussjahr von der Uni!!

Erklärt, wo ich hin will. „No problem! We will show you.“

Nachdem ich ihnen von meinem Problemchen mit der Bahn erzählt hatte, sagten sie gleich, dass dort drüben in dem Kaufhaus auch ein Ticketschalter wäre (Wer soll das wissen!?). Einer stellte sich an, der andere brachte mich zu einem Geldautomaten! Als wir zurückkamen stand der Erste schon in Verhandlungen mit der Dame hinterm Schalter und dem PC! Am 4. – ausgebucht!!, 5. – ausgebucht, 6. noch ein Platz frei!!!!!! Es musste schnell gehen! Also griff ich zu: 16 Euro. Ich war recht dankbar. Wir unterhielten uns noch ne Weile und sie schlugen vor, dass ich unbedingt am 30. noch etwas Kulturelles unternehmen sollte, denn es würde ab morgen noch viel voller werden!! Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir das zwar nicht vorstellen, aber warum sollte man so einen erfolgreichen Tag nicht mit ein wenig Kultur krönen?! Ab in das nächste Reisebüro und gefragt. Die Qualität der Kommunikation steigt ungemein, wenn man Muttersprachler dabei hat! Kong fu, Pekingoper oder Akrobatikshow standen zur Auswahl. Meine Begleiter meinte, es komme doch wohl nur – die Akrobatikshow in Frage!! Das wäre kulturelles Erbe!! Ursprünglich wollte ich in die Oper, aber ich hatte am Abend ein paar Minuten im TV zugesehen – na ja, man muss vielleicht nicht unbedingt mehr davon haben, also Akrobatik, warum nicht, Kong fu kann ich auch in Europa sehen!?! Ein nicht zu teures, nicht zu billiges Touristenticket genommen, auf dem Stadtplan den Ort einzeichnen lassen und ab zur verbotenen Stadt! Hier hab ich mich von den Studenten verabschiedet und bin rein!!

Mein erster Gedanke war, wenn ich Kaiser wäre, würde ich auch die ganzen Leute rausschmeißen!! Man konnte kaum treten! Es war furchtbar! Höchste Harmonie, himmlischer Friede – es ist halt alles relativ!! Nach ner halben Stunde hatte ich genug!! Und nächsten Tag sollte es noch voller werden!!

Der Abend war ausgezeichnet! Die beiden hatten nicht zu viel versprochen! Einmalig und unbedingt sehenswert!

War ein wenig knapp dran! Darum hatte ich mir für 2 Euro ne Rikscha (mit Motor – Ich bin nicht der unmenschliche Kapitalist aus dem bösen Westen, der die Arbeitskraft der werktätigen Bevölkerung ausbeutet!!) gegönnt – wir sind auf ner achtspurigen Straße gefahren!! Deutlich gefährlicher als Fliegen!!! Die dreifarbige Beleuchtung an den Kreuzungen hat nur annähernd empfehlenden Charakter für Fußgänger und Auto-bzw. Rikschafahrer!!

Zuerst waren wir (ne Familie aus Atlanta und ich) die Attraktionen! Im großen Theater waren 24 Plätze frei – extra gepolstert, direkt in der Mitte, jeder Platz mit Tisch – diese Sitze waren für uns reserviert!! Alle starrten die Langnasen an!! Mega peinlich!! Ein Glück ich hatte nicht die teureren Karten genommen, dann hätte ich wohl auf der Bühne gesessen!! Aber die Show war einwandfrei! Nur die Nebelmaschinen hätten sie sich sparen können! Hätten sie das Fenster aufgemacht, wäre derselbe Effekt erreicht worden!!

Nächsten Tag wurde es wirklich noch voller auf den Straßen! Aber ich war diesmal gewappnet! Kekse, Wasser und Sonnenbrille und los! 1. Oktober – also auf zu Mao!! Schon die Anfahrt hatte was! Wenn nicht jeder hundertste Chinese unterwegs war so doch jeder zweihundertste und ein paar von den 16 Mio Pekingern waren wohl auch dabei! In einige Züge passte gar keiner mehr rein! Wenn Leute raus wollten, hatten sie halt Pech! Wo steht, dass am Nationalfeiertag alles klappen muss!?! In den dritten Zug quetschte ich mich mit rein! Dann ging’s los und ist eigentlich bis zum Platz des Himmlischen Friedens so geblieben – man konnte nicht nach links oder rechts! (Bild 7a)

Bild7a

Bild 7a

Als wir dort nach 20 Minuten ankamen, hatte ich schon wieder die Nase voll! Sehen konnte man eh nichts! Ein paar Bilder geschossen und weg!! Das war natürlich noch schwieriger als mit dem Strom zu schwimmen!! Alle U-Bahnstationen in der Nähe waren dicht, wegen Überfüllung!! Als ich im Hotel ankam, hatte ich das Gefühl, als wenn ich sechs Stunden Volleyball gespielt und pro Stunde zehn Zigaretten geraucht hätte. Ich brauchte ein Bier. Um den Lungen bekannten Qualm zugönnen, habe ich mal eine geraucht.